Ein hohles Rohr wird 15 bis 20 Meter tief in den Boden gerüttelt (vibriert), anschließend mit Bewehrung und Flüssigbeton verfüllt und danach wieder aus dem Boden heraus gerüttelt. Auf diese Weise entstehen Ortbetonpfähle. Dabei werden abwechselnd ein gerader und ein schräger (Streben-)Pfahl hergestellt, damit die enormen Kräfte am Sockel der Windkraftanlage noch besser abgefangen werden können.
An den Vibro-Pfählen werden das Fundament (Ankerkorb) und die Schalung befestigt, die aus etwa 100 t Eisen besteht und anschließend mit etwa 800 Kubikmetern Beton verfüllt wird. Innenrüttler dienen der Verdichtung des Betons, verdrängen daraus also die gesamte Luft. Nach einigen Tagen kann die Schalung entfernt und nach etwa einem Monat, wenn der Beton vollständig ausgehärtet ist, kann der Aufbau, d.h. die Windkraftanlage selbst, errichtet werden.
Ein Projekt von nationaler Bedeutung
Die Erzeugung grüner Energie ist ein Element der Klimaziele der Niederlande. Im Regioplan-Windenergie setzen die Behörden der Provinz Flevoland auf die Bündelung von Windkraftanlagen in Großprojekten. Im östlichen Teil von Flevoland wird dies durch den 'Windplan Groen' realisiert. Im Verband für Windenergie 'Windkoepel Groen' haben sich die Vorhabenträger dieses Plans in diesem Gebiet zusammengeschlossen. Der 'Windplan Groen' wird durch die gemeinsamen Anstrengungen von Vorhabenträgern, Behörden und wesentlichen Partnern entwickelt. Die Ausgangssituation ist in dem 2016 von den regionalen Behörden verabschiedeten Regioplan-Windenergie festgeschrieben worden. Da der Plan 100 MW übersteigt, handelt es sich um ein sog. RCR-Projekt, für das die nationalen Koordinierungsvorschriften gelten und das Wirtschaftsministerium (zusammen mit dem Ministerium für Infrastruktur und Umwelt) die zuständige Behörde ist.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben nachgewiesen, dass sich der für Herstellung, Bau und Wartung einer Windkraftanlage benötigte Energieeinsatz bereits nach drei bis sechs Monaten des Betriebs energetisch amortisiert hat. Anschließend liefert die Windkraftanlage mindestens 20 Jahre lang saubere, CO2-freie Energie.
Zwar wird während des Baus der Windturbinen eine geringe Stickstoffmenge freigesetzt, doch leisten die Windturbinen anschließend einen erheblichen Beitrag zur Verringerung der Stickstoffemissionen in den Niederlanden. Während der zweijährigen Bauzeit der neuen Windkraftanlagen im 'Windplan Groen' werden durch den Baustellenverkehr und die Bauarbeiten jährlich rund 3.400 kg Stickstoff emittiert. Im Rahmen der Betriebsdauer von mindestens 25 Jahren werden mit den Turbinen jährlich über 740.000 kg Stickstoff eingespart. Das bedeutet, dass im Vergleich zur Ausstoßmenge der Bauphase in 25 Jahren Betriebsdauer ein Vielfaches an Stickstoffemissionen vermieden wird.
Zur Neutralisierung der Stickstoffemissionen während der Bauphase wurde mit den Behörden und zwei Unternehmern der Widerruf von Genehmigungen und eine Änderung des Flächennutzungsplans für Intensivtierhaltungsbetriebe vereinbart. Die auf diese Weise vermiedenen Stickstoffemissionen wiegen die beim Bau der Windkraftanlagen entstandenen Emissionen mehr als auf. Das Ergebnis ist eine rechtlich wasserdichte und solide Lösung für das Problem, das durch Entscheidung des niederländischen Staatsrats entstanden war, die Sticktoffstrategiemaßnahmen (PAS) für ungültig zu erklären.