26-01-2022

Radlader und Arbeitsbühne in einem

Vroom Funderingstechnieken investiert in neue Radlader von Ljungby Maskin. Die gleichzeitige Beschaffung von vier baugleichen Maschinen ist wahrlich keine alltägliche Bestellung.

Das Bemerkenswerteste des Auftrags ist jedoch nicht dessen Umfang. Die Maschinen zeichnen sich vor allem durch ihre Ausführung aus. Nicht nur sind die Radlader von Ljungby Maskin dank der Lastmomentsicherung für das Heben mit einem Jib-Ausleger zugelassen, einzigartig ist, dass sie zudem in Kombination mit einem Arbeitskorb als Hubarbeitsbühne zugelassen sind. Und zwar nach den neuesten EN280-Normen. Eine absolute Premiere.

Als Tiefbauunternehmen mit einem ganzen Arsenal an imposanten Maschinen wundert man sich bei Vroom im Bereich Maschinen kaum noch über etwas. Dennoch imponiert die Flotte knallroter und brandneuer Ljungbys. Vorbeikommende Mitarbeiter zücken schnell ihr Handy, um ein Foto machen zu können. Auch für den Ljungby-Importeur Werklust Holland ist dies eine Bestellung, die man so nicht jeden Tag bekommt.

Vier neue Ljungbys auf der Werft

Unter normalen Umständen wären die Radlader sofort zum Einsatz gekommen. Da jedoch alle Maschinenführer geschult werden, bevor sie mit ihren neuen Radladern und den dazugehörigen Ausrüstungsgegenständen an die Arbeit gehen, stehen die vier zunächst auf dem Vroom-Gerätehof in Middelie, in der Nähe von Volendam. Während die Maschinen auf ihren ersten Arbeitseinsatz warten, erzählen Jeroen Vroom und Fuhrparkmanager Alex Brouwer über Entstehung und Gründe dieser Investition, wobei sich zeigt, dass Anschaffung und Ausführung der Maschinen das Ergebnis gründlichen Abwägens sind.

„Wir haben bereits seit über dreißig Jahren Radlader von Werklust. Die gab es schon vor meiner Zeit. Eigentlich immer zu unserer vollen Zufriedenheit, denn die Maschinen eignen sich hervorragend für unsere Arbeit“, erklärt Vroom. „Leider hat die Firma Werklust vor einigen Jahren die eigene Produktion von Radladern eingestellt. Seitdem agiert das Unternehmen als Vertragshändler von Ljungby.“

Werklust-Maschinen kommen in die Jahre

Vroom war damals ein Großabnehmer der Werklust-Maschinen. Insbesondere die Solidität, der robuste Parallelhubmechanismus und die große Bodenfreiheit machten in der Praxis Eindruck. Die vier Werklust-Maschinen WG45C, die Vroom eintauschte, wurden zwischen 1996 und 1998 gebaut und hatten teilweise bereits 30.000 Betriebsstunden auf dem Buckel. Das sagt eigentlich alles.

Heute sind immer noch mehr als zwanzig Werklust-Maschinen in Betrieb, hauptsächlich der Baureihen WG45D und WG45E. Die sind mittlerweile in die Jahre gekommen, außerdem bemüht sich Vroom um mehr Nachhaltigkeit und dazu passen neue Radlader, die die aktuellen Stage V‑Emissionsanforderungen erfüllen. Aus diesem Grunde begann Vroom vor etwa vier Jahren, sich nach einem würdigen Nachfolger umzusehen. Dabei ist das Unternehmen auf Nummer sicher gegangen. Vroom investiert kräftig in den eigenen Radladerfuhrpark und wird den Erneuerungsprozess in den kommenden Jahren fortsetzen. In den letzten Jahren hat man sich das Anforderungsprofil und die Details genau überlegt.

Neue Radlader mit Werklust-Merkmalen

Die Wünsche von Vroom waren eindeutig: Die neuen Radlader sollten Werklust-Merkmale, wie z.B. den Werklust-Schnellwechsler, Bodenfreiheit, Parallelkinematik sowie eine solide Konstruktion aufweisen. Und das zusammen mit modernen Anforderungen, wie z.B. einem sauberen Stage-V-Motor, einem Überdrucksystem und der Eignung und Zulassung als Hubsteiger. Ein kritischer Punkt mancher Markenanbieter war, dass sie keinen Werklust-Schnellwechsler liefern konnten oder wollten. Vroom hält dennoch an dieser Art von Schnellwechselvorrichtung fest, obwohl sie also eigentlich vom Markt verschwunden ist. Und dafür hat Vroom gute Gründe.

Alex Brouwer: „Wir haben einen großen Fuhrpark mit vielen Ausrüstungselementen  und für deren Austauschbarkeit wollen wir einen einzigen Schnellwechslertyp. Darüber hinaus sind auch Ziehtische, Maklerköpfe sowie z.B. die Raupen unserer größten Gründungsmaschine mit dieser Kupplungsvorrichtung ausgerüstet. Das bestellen wir ab Werk so.“

Beco baute den Schnellwechsler nach Werklust-Dimensionierung. Dieser Lieferant baute auch die Schaufeln, Gabeln sowie einen Jib-Ausleger bzw. Hebearm. Die Schuttschaufel ist Maßarbeit und eignet sich neben Erdarbeiten auch zum Aufnehmen von Rohren und Bohrern. Die beiden Hydraulikklemmen halten die Last sicher. Mit Hubsteigerkorb sind die Ljungbys als permanente Hubarbeitsbühne nach den strengen EN280-Normen zugelassen. Der Korb ist u.a. mit einem Wiegeboden und einem Steuerschrank ausgestattet.

Der Werklust-Schnellwechsler war unverzichtbar

Diese meist schweren Teile können die Männer direkt am Schnellwechsler der Schaufel aufnehmen. „Sonst müsste man dafür einen Kran bemühen, aber auf diese Weise funktioniert es schnell, bequem und sicher. Wenn wir auf eine andere Art von Schnellwechseleinrichtung umsteigen würden, wäre das ein viel größerer Aufwand als nur eine weitere Schuttschaufel und eine weitere Palettengabel. Aus diesem Grunde war der Werklust-Schnellwechsler also unverzichtbar.“

Dies führte dazu, dass einige Marken nicht weiter in Betracht kamen, woraufhin eine Liste mit drei Marken erstellt wurde, die der Wunschliste entsprachen. Diese Marken kamen zu einem Probeeinsatz, nach dem erneut eine Marke ausschied. Von den beiden verbliebenen Marken wurden jeweils zwei Maschinen gekauft und in den letzten vier Jahren eingesetzt. Diese Zeit kann als Dauertest angesehen werden, mit dem sich Vroom einen exakten Überblick über alle Vor- und Nachteile beider Marken verschaffen konnte. Angesichts der Bestellung kann man guten Gewissens feststellen, dass Ljungby am besten abgeschnitten hat.

Grund für das Festhalten von Vroom am Werklust-Schnellwechsler  ist die Ausstattung vieler bestehender Teile von Gründungsmaschinen mit diesen Schnellwechsler-Schnittstellen. Zum Beispiel dieser Ziehtisch. Eine Komplettumrüstung wäre viel zu teuer.

Solide und belastbar ausgeführt

Nicht umsonst beschäftigt sich Vroom sehr kritisch mit seinen Radladern. Innerhalb des Unternehmens sind es sehr wichtige Maschinen. Die Radlader verkehren im Umfeld der Gründungsmaschinen und verrichten dort zahlreiche Arbeiten. Beispielsweise das Be- und Entladen der für die Gründungsarbeiten benötigten Baumaterialien, wie z.B. Rohre, den Aufbau der Gerüste, den Antransport von Beton sowie das (Neu)-Verlegung von Holzwänden und Fahrplatten. Eigentlich alles, außer Erdarbeiten.

„Die Maschinen müssen solide und belastbar ausgeführt sein, auch Sichtfeld und Sicherheit sind für uns wichtig. Insbesondere bei Arbeiten mit dem Betonkübel. Unserer Meinung nach ist der Parallelrahmen daher wertvoll“, erklärt Brouwer.

Da die Radlader bei den von Vroom ausgeführten Arbeiten eine entscheidende Rolle spielen, ist Zuverlässigkeit ausgesprochen wichtig. „Wenn der Radlader stillsteht, steht die ganze Pfählefabrik still“, fasst Vroom zusammen. Brouwer: „Deshalb investieren wir darin eine Menge und erwarten dafür im Gegenzug auch etwas Entsprechendes. Betriebssicherheit ist das Wichtigste, und dazu gehören auch Ersatzteilversorgung und Service. Die Erfahrung mit Werklust ist gut“.

Kurze Kommunikationswege zum Hersteller und zufriedene Maschinenführer.

Auf Grund der Vergangenheit war der Umstieg auf Ljungby über dieselbe Firma Werklust für Vroom daher vertraut. Auch der Kontakt zum Hersteller erwies sich in den letzten vier Jahren als gut. „Der Ljungby wurde von einem Unternehmen gebaut, das sich auf Radlader spezialisiert hat. Das spürt man. Und die Kommunikationswege zum Hersteller sind kurz“, bemerkt Vroom.

Auch aus der täglichen Praxis der Mitarbeiter erhält Brouwer positive Resonanz: Die Maschinenführer sind auch damit zufrieden. Beim Be- und Entladen kommt es insbesondere auf die Kapazität an, und der L18 erfüllt diese Aufgabe einfach gut. Bei diesen neuen Maschinen hat Ljungby mit den neuen Bedienelementen und dem modernen Display in Sachen Bedienerkomfort auch wirklich einen Schritt vorwärts gemacht.

Vroom kaufte mit einer einzigen Bestellung vier baugleiche Maschinen, und dazu je Maschine auch jeweils einen entsprechenden Satz neuer Ausrüstungsgegenstände.

Beco baut Schnellwechsler

Werkseitig werden die Ljungbys mit einem Original-Lundberg-Schnellwechsler ausgeliefert. Auf Wunsch des Importeurs hat Beco eigens für die vier neuen Maschinen eine Werklust-Schnellwechselvorrichtung entwickelt und gebaut. Darüber hinaus lieferte Beco zu jeder Maschine eine Palettengabel, einen Hebearm und eine schwere Schuttschaufel. Auch das ist eine bewusste Entscheidung: die Zuordnung zu einem Zulieferer gibt die Sicherheit, dass die Symmetrie stimmt.

Eine Besonderheit ist die komplett nach Wunsch gebaute Schuttschaufel. Die Wange dieser Schaufeln ist verstärkt und leicht unterschiedlich geformt, um das Be- und Entladen von Rohren und Bohrern mit Durchmessern von 180 bis 610 mm zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sind die Schuttschaufeln ebenfalls mit zwei Klemmarmen ausgestattet, die ihrerseits wieder verstellbar und sogar demontabel sind. Der L18 ist werksseitig mit zusätzlichen Gewichtsplatten beschwert. Der Ljungby wiegt jetzt etwa 20 Tonnen.

Hubsteigerkorb

Schließlich wird zu jedem Radlader auch ein Hubsteigerkorb geliefert. Die Gebr. Koerts Techniek zeichnete für die Lieferung verantwortlich, wobei nicht so sehr die Eisenelemente, sondern vor allem die Zulassung eine große Herausforderung darstellte. Bisher kam es schon mal vor, dass Radlader mit Mannkorb als „Gelegenheits-Hubsteiger“ zugelassen wurden. Diese Reglementierung ist jedoch aufgehoben worden. Für Vroom würde dies bedeuten, Hubsteiger anmieten zu müssen. Das ist nicht immer planbar und alles andere als praktisch, denn ein Radlader ist viel geländegängiger als eine durchschnittliche Arbeitsbühne. Die Sicherheit ist gewährleistet. „Man arbeitet in einer Höhe bis zu 4 m und die Maschine wiegt 20 t. Die kippt bestimmt nicht um“.

Daraufhin untersuchte Vroom die Möglichkeiten, für die neuen Radlader die Zulassung als „permanenter Hubsteiger“ zu bekommen. Dafür gelten komplexe Rechtsvorschriften, denen es gerade bei Radladern noch an Erfahrung fehlt, also haben sich Vroom und der Lieferant Koerts nochmals eingehend mit den Gesetzestexten und Richtlinien auseinandergesetzt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ebenfalls ein Novum in der Radladerwelt: Die Ljungbys von Vroom sind als Hubsteiger nach der aktuellen strengen EN280-Richtlinie bauartzugelassen. Dazu verfügt der Hubrahmen über Schlauchbruchventile, gibt es einen Wiegeboden in dem Arbeitsbühnenkorb und lässt sich der Radlader bei diesen Arbeiten nur von diesem Korb aus bedienen. Auf dem Tisch liegen dicke Ordner mit den notwendigen Protokollen und Handbüchern: Vroom legt für jede Maschine eine solche Maschinenakte an. „Der ganze Papierkram muss eben einfach in Ordnung sein“, erklärt Brouwer.

Multifunktional

Diese Dokumente belegen also, dass die Radlader als Hubsteiger, Hebekran, Hebewerkzeug und als Erdbewegungsmaschine förmlich zugelassen sind. Dieses rote Quartett kann nicht nur in der Praxis, sondern auch auf dem Papier als extrem multifunktional bezeichnet werden. Genau so, wie wie Vroom es sich vorher vorgestellt hatte.

Radlader und Arbeitsbühne in einem
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