Fünfundvierzig Jahre beim selben Arbeitgeber – das kommt heutzutage nur noch selten vor. Dennoch feiern wir bei Vroom in diesem Jahr mehrere Jubiläen von Mitarbeitenden, die dem Unternehmen bereits seit Jahrzehnten treu sind. So auch der Edammer Fred Klaver, der in diesem Monat sein 45-jähriges Jubiläum begeht.
Eigentlich kam Fred eher zufällig zu Vroom. ‘In meiner Jugendzeit habe ich in den Ferien bei einem Lohnunternehmen gearbeitet und fuhr für sie mit dem Traktor Betonpfähle zu Baustellen von Vroom in der Umgebung. Immer öfter war ich dort anzutreffen, wenn ich nicht zur Schule musste – und ich fand es sofort interessant. Nach vier Jahren Fachoberschule für Einzelhandel und zwei weiteren Jahren an der LTS (technische Schule) hatte ich genug vom Lernen. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf Schule. Also bin ich bei Vroom eingestiegen.’
Erstes Projekt
An sein allererstes Projekt kann sich Fred nicht mehr genau erinnern, doch die Zusammenarbeit mit Sjaak Pronk ist ihm in guter Erinnerung geblieben. ‘Ich habe zunächst fünf Jahre unter dem Rammgerät gearbeitet. Das war körperlich anstrengend, aber es hat mir Spaß gemacht und war gut bezahlt. Sjaak war Kranführer und ich arbeitete darunter. Aber auch er hatte Spaß an der Arbeit unter dem Kran und so haben wir oft die Rollen getauscht. Das fand ich großartig – es machte die Arbeit interessanter, abwechslungsreicher und verantwortungsvoller. Ich habe drei Jahre mit Sjaak zusammengearbeitet und denke gerne an diese Zeit zurück.’
Später wechselte er vom Arbeiten unter dem Kran zum Führen desselben. ‘Auch das ergab sich eher zufällig. Die Arbeit als Maschinenführer gefiel mir, und bei Vroom fiel das auf. Das bedeutete allerdings, dass ich noch einmal zur Schule musste – aber das war halb so schlimm. Wenn dir etwas Spaß macht, lernst du es auch leichter. Die Praxis lernte ich auf der Baustelle, die Theorie abends über eine Ausbildung im Infrastrukturbereich am SOMA College.’
„Nein“ gibt es nicht
Dass Fred schon 45 Jahre bei Vroom arbeitet, ist für ihn logisch. ‘Ich hatte und habe immer große Freude an meiner Arbeit und ein tolles Arbeitsumfeld. Vroom war schon immer ein Familienunternehmen – und so fühlt es sich auch an. Die Familie Vroom hat sich nie wie ein Arbeitgeber angefühlt. Die Wege sind hier kurz, und gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Arbeit gut und pünktlich erledigt wird. Ich habe immer viel Freiheit bekommen – die muss man sich natürlich verdienen. Wenn man etwas nicht gut macht, bekommt man das auch direkt gesagt. Ich mag diese Direktheit. Der Vorteil ist: Wenn man sich reinhängt, ist vieles möglich.’
Der Text geht unter den Fotos weiter
Eine Sache ist laut Fred glasklar: ‘„Nein“ gibt es nicht. Die Arbeit ist angenommen und muss erledigt werden – wie auch immer. Früher war man auf einer Baustelle auf sich und das Team angewiesen. Man konnte nicht einfach jemanden anrufen – Handys gab es noch nicht. Wenn man dann im Hinterkopf hat, dass „nein“ keine Option ist, wird man automatisch einfallsreich und lernt, lösungsorientiert zu denken.’
Holzpfähle
Zunächst arbeitete Fred vor allem als Maschinenführer im Bereich Holzpfähle. ‘Das waren meistens kleinere Projekte – Häuser, Schuppen, kleine Brücken. Das gefiel mir, weil es sich um kurzfristige Einsätze handelte, bei denen man immer woanders tätig war. Wir waren im ganzen Land unterwegs, und jedes Projekt hatte seine Besonderheiten. Die ganz kleinen Arbeiten, zum Beispiel das Rammen für Anbauten, machten wir oft am Wochenende. Dafür waren wir viel in Volendam unterwegs. Nach dem regulären Feierabend am Freitag ging es am Samstag gleich weiter mit der Arbeit für Vroom. Anfangs wurde das noch nett gefragt, später wurde es einfach erwartet. Sechs Tage Arbeit pro Woche wurden zur Norm – und es war auch eine schöne Arbeit bei den Leuten zu Hause. Wir wurden gut versorgt. Außerdem war es gut bezahlt – mit einer jungen Familie konnte ich das zusätzliche Geld gut gebrauchen. Es war willkommene Urlaubskasse.’
Während seiner 25 Jahre auf der Baustelle verbrachte Fred genau einen Tag „in der Kost“. ‘Ich fand es überhaupt nicht gut, nach der Arbeit nicht nach Hause zu können und woanders essen und schlafen zu müssen. Und meiner Frau Karin gefiel das auch nicht. Ich habe das sofort gesagt – und es kam nie wieder vor. Heutzutage ist das Übernachten auf der Baustelle gängiger. Der Verkehr ist viel dichter, es gibt mehr Staus – und früher konnte man auch ein bisschen schneller fahren’, sagt Fred mit einem Augenzwinkern.
Projektleiter
Vor etwa 20 Jahren wurde Fred bei Vroom gefragt, ob er Projektleiter werden wolle. ‘Ich musste darüber nachdenken, denn mir gefiel die Arbeit am Kran nach wie vor sehr gut. Ich stimmte unter der Bedingung zu, dass ich zurückwechseln könnte, falls es mir nicht gefiele. Aber dann übernahm mein Neffe Niels meinen Kran – und damit war das Thema erledigt. Zum Glück fand ich auch diese neue Aufgabe interessant. Rückblickend war es eine gute Entscheidung – die Arbeit als Maschinenführer war körperlich sehr anstrengend und ich werde ja auch nicht jünger. Diese Arbeit ist körperlich besser zu bewältigen. Die meisten meiner Projekte befinden sich in Südholland und Zeeland. Ich mag die Hektik der Baustellen in dieser Region, auch wenn es manchmal ziemlich stressig ist.’
Veränderungen
Fred hat das Unternehmen und die Arbeit stark im Wandel erlebt. ‘Früher wurden Vereinbarungen mündlich getroffen – ein Mann, ein Wort. Heute muss alles schriftlich festgehalten werden, um spätere Diskussionen zu vermeiden. Ich bin nicht der Typ, der gerne alles aufschreibt – und die viele E-Mail-Kommunikation liegt mir auch nicht besonders. In dieser Hinsicht war das Bauwesen früher ehrlicher. Das merkt man auch auf der Baustelle: Früher haben wir mit den anderen Firmen gemeinsam dafür gesorgt, dass das Projekt fertig wurde. Heute ist es eher jeder für sich. Dazu kommt, dass sich die Mentalität im Vergleich zu vor 30 Jahren geändert hat.’
Auch beim Thema Sicherheit hat sich viel getan. ‘Und zwar im positiven Sinne – die Aufmerksamkeit für Sicherheit ist wichtig. Die schlimmen Vorfälle, darunter zwei auf meinen Baustellen, bleiben einem im Gedächtnis. Man wird vorsichtiger – aber es liegt in der Natur des Menschen, dass man das mit der Zeit wieder vergisst. Deshalb ist es gut, dass das Thema Sicherheit dauerhaft präsent bleibt. Es ist eine risikobehaftete und verantwortungsvolle Arbeit, bei der man sich nicht ablenken lassen darf.’
„In drei Weihnachtsbäumen gehe ich in Rente“
Auch nach 45 Jahren ist Fred weiterhin engagiert und motiviert. ‘Ich habe immer noch Freude an meiner Arbeit – sonst hätte ich längst aufgehört. Natürlich ist es gewöhnungsbedürftig, jeden Morgen um fünf Uhr aufzustehen, aber ich hätte keinen anderen Beruf machen wollen. Es ist harte, aber schöne Arbeit, man ist den ganzen Tag draußen und hat viel Freiheit. In meiner Freizeit entspanne ich mich bei der Gartenarbeit, beim Radfahren oder beim Bootfahren. In drei Weihnachtsbäumen gehe ich in Rente. Dann habe ich dafür noch mehr Zeit – wobei ich vermute, dass meine Frau dann auch ein paar Aufgaben für mich bereithält’, schließt Fred lachend.